Gewalt in der Familie ist jedenfalls als Traumatisierung von Kindern und Jugendlichen zu sehen. Einerseits kann es sich um einmalige, akute Traumatisierung handeln (Trauma Typ 1), andererseits um immer wiederkehrende Geschehnisse (Trauma Typ 2). Die Kombination der beiden Traumatypen führen zu langanhaltenden psychischen Störungen.
Die Formen der Gewalt sind vielfältig: körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt, psychische Gewalt, emotionale und körperliche Vernachlässigung, aber auch Miterleben von Gewalt.
Miterleben von Gewalt (physischer, psychischer sexueller, ökonomischer) unter Familienmitgliedern bedeutet für beobachtenden Kinder Angst, Ohnmacht, Hilflosigkeit und oftmals Loyalitätskonflikte. Dies ist auch als psychische Gewalt am Kind zu verstehen.
In einem Klima von häuslicher Gewalt geht oft die Sicht auf die Situation des Kindes verloren. Gewalt zwischen den Eltern stellt für Kinder oftmals eine existentielle Bedrohung dar!
Kinder im Kontext häuslicher Gewalt sind in ihrer Entwicklung schwer belastet.
Häufig zeigen sich psychische Symptome wie Unruhe oder Aggressivität, aber auch Niedergeschlagenheit, Rückzug, Ängstlichkeit und Depression. Ebenso kann es zu Symptomen im Sinne einer Traumafolgestörung kommen.
Zusätzlich kann es Auswirkungen auf die sozialen und schulisch-kognitiven Kompetenzen oder die körperliche Gesundheit geben.
Betroffene Kinder müssen wahrgenommen werden!
Anhand von Fallbeispielen werden Reaktionen und Interventionen aufgezeigt.
Dr.in Gertrude BOGYI
Klinische Psychologin und Psychotherapeutin (Lehranalytikerin im Verein für Individualpsychologie).
Schwerpunkte: Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien mit schweren psychischen Traumen, Schockverarbeitung, Krisenintervention und Trauerarbeit.
Dipl.-Päd. Monika Morgenbesser, MA
Lehrerin an der pMS Institut Neulandschulen von 1994-2013, Psychagogin am Rudolf-Ekstein-Zentrum von 2013-2018, Schulleiterin der pVS Alxingergasse von 2019 -2022 und seither Psychagogin des SPZ Hoefftgasse in Wien sowie Psychotherapeutin (Individualpsychologie) in freier Praxis seit 2023.
Die Veranstaltung ist vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß § 33 Psychologengesetz 2013
mit 4 Einheiten anerkannt.
Zeit: 17.00 – 20.30 Uhr (vier Einheiten zu je 45 Minuten)
Teilnehmer*innen: max. 15 Personen
Ort: Traumazentrum – die Boje, Hernalser Hauptstraße 15/2. Stock/5, 1170 Wien
Preis: € 90,-