Sexueller Missbrauch in Institutionen
Auf unserer heurigen Fachtagung beschäftigen wir uns mit den speziellen Herausforderungen von (Verdachts-)Fällen sexualisierter Gewalt in Institutionen.
In Vorträgen und Workshops mit erfahrenen Fachpersonen werden sowohl die unterschiedlichen Aspekte institutionellen Kinderschutzes beleuchtet sowie Handlungsmöglichkeiten für Sozialpädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen, Volksschul-und Unterstufenlehrer*innen, Hort- und Kindergartenpädagog*innen, Mitarbeiter*innen von Kinderschutzgruppen und anderen Helfer*innen aufgezeigt und gemeinsam erarbeitet.
Ort der Veranstaltung
Online (Zoom)
Halbtags, 3 Vorträge: € 55,-
die möwe
Kinderschutzzentrum Wien
01 532 15 15
tagung@die-moewe.at
Programm
9:00 Begrüßung
Maga Hedwig Wölfl, Geschäftsführerin und fachliche Leiterin die möwe- Kinderschutzzentren
Maga Johanna Zimmerl, Leiterin die möwe-Kinderschutzzentrum Wien
9.15 Vortrag
„Worst Case interner Verdachtsfall. Spezifische Aspekte der Dynamik bei sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Institutionen“, Maga Gabriele Rothuber
10.15 Vortrag
„Ein Verdacht auf sexuellen Missbrauch in unserer Einrichtung – bei uns doch nicht!?“, MMaga Helene Haidl
11.00 Pause
11:30 Vortrag
„Die aufmerksame Organisation – Das Kinderschutzkonzept“, Maga Hannah Rodlauer, MSc
12.30 Mittagspause
14.00 Workshops
16.30 Ende
Workshops
WS 1 Worst Case interner Verdachtsfall – wir müssen handeln! Nur: wie?
Ein Verdacht auf sexualisierte Gewalt in der eigenen Institution bringt Mitarbeitende und Leitung an den Rand der Arbeitsfähigkeit. Wir sehen uns anhand eines Fallbeispiels mögliche Schritte in der Aufarbeitung an und erarbeiten gemeinsam, wer in welche Schritte eingebunden werden soll, um betroffenengerecht zu handeln. Ein Blick auf die Verdachtsstufen hilft uns bei der Differenzierung der Konsequenzen.
Maga Gabriele Rothuber
WS 2 Die aufmerksame Organisation – Hinschauen und handeln
Vermittlung und Austausch: Vertiefendes Wissen zum Thema Widerstand und Commitment beim Implementieren von Kinderschutzkonzepten, der Fokus liegt dabei auf partizipativen Risikoanalysen und einzelnen Maßnahmen, wie z. B. Verhaltenskodex.
Maga Hannah Rodlauer, MSc
WS 3 Die Anzeige als Chance? – Was das Strafrecht für Betroffene sexueller Gewalt leisten kann und worauf Institutionen achten sollten
Die Frage nach strafrechtlichen Möglichkeiten und Konsequenzen beschäftigt bei einem Verdacht auf sexualisierte Gewalt in einem institutionellen Rahmen auf unterschiedlichen Ebenen. Was muss/kann ich als (Mitarbeiter*in einer) Institution tun, wenn es einen internen Verdacht gibt? Der Workshop soll anhand von theoretischen Inputs, Fallbeispielen und Raum für Fragen einen Einblick in das Sexualstrafrecht und die in der Strafprozessordnung verankerten Opferrechte, die rechtliche Verantwortung unterschiedlicher Beteiligter sowie in die Arbeit der juristischen Prozessbegleitung geben.
Maga Nora Eberharter und Mag. Lian Kanzler
WS 4 Konzepte Sexueller Bildung in Institutionen als Beitrag zu einer gelingenden Gewaltprävention
Sexuelle Bildung gilt als wichtiger Aspekt einer gelingenden Präventionsarbeit. Dabei werden die Grenzen zu konkreter Gewaltprävention und gesundheitsfördernder sexueller Bildungsarbeit umrissen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede herausgestellt. Die Teilnehmer*innen erhalten zudem ein Verständnis für die Erarbeitung und Zielsetzung Sexualpädagogischer Konzepte für und in Institutionen.
Christoph Humnig
WS 5 Wind aus den Segeln nehmen – wie Pädagoginn*en Kinder in stürmischen Zeiten stärken können
Kinder in Krisen brauchen Erwachsene an ihrer Seite, die ihnen helfen sich in ihrem Gefühlschaos wieder zurechtzufinden und Stärkung zu erfahren. Wie Sie in ihrem beruflichen Alltag Kinder in stürmischen Zeiten begleiten können, wollen wir Ihnen in diesem Workshop mit praktischen Inputs näherbringen.
Maga Bettina Petershofer-Rieder und Jasmin Klackl, MSc
WS 6 Gesprächsführung im Umgang mit gewaltbetroffenen Kindern und Jugendlichen
Insbesondere die Gesprächsführung bei ungeplanten Gesprächen mit von (sexuellem) Missbrauch betroffenen Kindern und Jugendlichen stellt Pädagog*innen vor große Herausforderungen. In dem Workshop werden deshalb Gesprächsführungsstrategien bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch gemeinsam erarbeitet und die Handlungssicherheit im Umgang mit gewaltbetroffenen Kindern und Jugendlichen gefördert.
Florian Prommegger, MA MSc
WS 7 Klar mit mir – klar für das Kind – klar gegen Missbrauch
Wenn wir mit (sexueller) Gewalt an uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen konfrontiert werden, müssen wir gleichzeitig meist mit heftigen Gefühlen und Prozessen in uns fertig werden. Missbrauchsverdacht führt sehr oft zu Dynamik in professionellen Helferteams. Selbsterfahrung und die Fähigkeit der Selbstreflexion können in herausfordernden Situationen helfen, in der eigenen Kraft zu bleiben und konstruktive Handlungsspielräume zu nutzen. Die eigene Psychohygiene kann dazu beitragen zum Haltegriff für junge Opfer von Gewalt werden. In diesem Workshop wird die Möglichkeit geboten nach innen zu schauen, um bei Gewalt nicht wegschauen zu müssen.
Birgit Ruf
WS 8 Ein Netz weben – Wie kann man sexuelle Gewalt erkennen und an wen kann man sich im Verdachtsfall wenden?
Im Workshop werden wir die Möglichkeiten der Prävention, sowie die Sensibilisierung für Alarmsignale und diverse Handlungsmöglichkeiten bei Verdacht und Anlassfall näher beleuchten und uns präsent machen.
DAS Sabine Wiltschek
Referent*innen und WS-Leiter*innen
Maga Nora Eberharter, Juristin und Rechtsanwaltsanwärterin, mehrjährige Erfahrung in der Opferschutzarbeit und Prozessbegleitung.
MMaga Helene Haidl, Klinische Psychologin, Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA11), Stv. Leitung des Psychologischen Dienstes
Christoph Humnig, Psychotherapeut iAuS, Mitarbeiter der möwe Akademie und Referent für Sexuelle Bildung, Vorstandsmitglied in der Plattform Sexuelle Bildung und International in der Sexualpädagogischen Allianz
Mag. Lian Kanzler, Jurist und Rechtsanwaltsanwärter, mehrjährige Erfahrung in der Opferschutzarbeit und Prozessbegleitung
Klackl Jasmin, MSc, klinische Psychologin, Mitarbeiterin der möwe Wien
Florian Prommegger, MA MSc, Klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe, Mitarbeiter der möwe Wien
Maga Hannah Rodlauer, MSc, Psychologin und Prozessmanagerin u. a. im Bereich Organisationsentwicklung, Mitarbeiterin der möwe im Bereich institutioneller Kinderschutz/Kinderschutzkonzepte
Maga Gabriele Rothuber, Geschäftsführung Fachstelle Selbstbewusst – Sexuelle Bildung & Prävention von sexuellem Missbrauch, Salzburg
Maga Bettina Petershofer-Rieder, Klinische und Gesundheitspsychologin, Mitarbeiterin der möwe Wien
Birgit Ruf, Psychotherapeutin Existenzanalyse, Mitarbeiterin der möwe Gänserndorf und in freier Praxis tätig
DSA Sabine Wiltschek, Lebens- und Sozialberaterin, Sexualpädagogin, Kinderbeistand, Mitarbeiterin der möwe Akademie
Fortbildungsanerkennung
Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen (7LEH)