Es war einmal…. , nach unserem Seminar über Kinderbücher Anfang des Jahres, dachten wir uns, dass es eigentlich sehr interessant wäre, Märchen zu interpretieren, natürlich im Zusammenhang mit Trauma. Nun ist es so weit.
Somit wollen wir uns anhand von klassischen Volksmärchen diesem Thema widmen.
Märchen sind Geschichten über Menschen und Tiere, die etwas Aufregendes erleben, was in Wirklichkeit nicht passieren kann.
Figuren und Symbole im Märchen entsprechen der unbewussten inneren Realität des Kindes. Vermittlung von Hilfe, Trost und Mut in traumatischen Situationen. Fantasien werden angeregt, Emotionen geklärt, Ängste und Sehnsüchte aufgezeigt, Lösungsmöglichkeiten dargestellt.
In den Märchen sind oft Proben und lebensbedrohliche Prüfungen im Zusammenhang mit traumatischen Ereignissen zu bestehen.
Märchen lehren uns mit Aggressionen umzugehen und das eigene Destruktive in sich selbst zu erkennen. Somit geht es oft um den Anstoß zur Selbsterkenntnis und einer weiterführenden Entwicklung, in der das Trauma zur Schwelle einer neuen Reifungsstufe wird. Das traumatische Erleben hat seinen Ort und seine Zeit, aber ist nicht das letzte Wort.
Wir wollen den Zusammenhang von Märchen und psychischem Prozess aufzeigen, versuchen, Märchen als seelischen Problemlösungsvorgang, als Produkte der schöpferischen Fantasie und des Unbewussten zu verstehen. Märchen bieten Grundwissen um die innere Welt der Psyche, können auch das Vertrauen des Kindes in sich selbst und die Zukunft stärken.
Das Böse oder Traumatische im Märchen wurde immer wieder auch als Grausamkeit gesehen, was teilweise zur Meinung führte, Märchen müssten von Kindern ferngehalten werden.
Ein paar ausgewählte Märchen, von uns interpretiert, sollen auch Anstoß zur Diskussion geben. Fortsetzung folgt?
Dr.in Gertrude Bogyi
Klinische Psychologin und Psychotherapeutin (Lehranalytikerin im Verein für Individualpsychologie).
Schwerpunkte: Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien mit schweren psychischen Traumen, Schockverarbeitung, Krisenintervention und Trauerarbeit.
Mag.a Dagmar Taferner
Klinische-und Gesundheitspsychologin; Psychotherapeutin (IP)
Schwerpunkte: Krisenintervention und Traumatherapie
Die Veranstaltung ist vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß § 33 Psychologengesetz 2013
mit 4 Einheiten anerkannt.
Zeit: 17.00 – 20.30 Uhr (vier Einheiten zu je 45 Minuten)
Teilnehmer*innen: max. 15 Personen
Ort: Traumazentrum – die Boje, Hernalser Hauptstraße 15/2.Stock/5, 1170 Wien
Preis: € 90,-