Kinder schützen – Sichere Orte schaffen

Gemeinsam mit drei Partnerorganisationen führen wir in den kommenden 2 Jahren ein EU-Projekt durch, das Kinderschutzstrukturen in Organisationen in Österreich und Deutschland stärken soll.

Laufzeit: 1. September 2019 – 31. August 2021

Projektleitung: ECPAT Österreich

ProjektpartnerschaftNetzwerk Kinderrechte Österreich, ECPAT ÖsterreichECPAT Deutschland

Fördergeberin: Europäische Union

Projektfolder zum Download


„Safe Places“ – worum geht es?

Kinder und Jugendliche verbringen ihre Zeit in ihren Familien sowie in Kindergarten, Schule, Sport- und Freizeitvereinen. Noch immer sind Kinder und Jugendliche häufig Gewalt durch Erwachsene, aber auch durch andere Kinder, ausgesetzt. Gewalttätige Übergriffe und Grenzverletzungen sind weit verbreitet. Sie finden im familiären Umfeld ebenso statt wie in Einrichtungen und Organisationen.

Deshalb haben Institutionen und Organisationen einen besonderen Schutzauftrag, um sichere Orte für Kinder, „Safe Places“, zu schaffen.


Um dieser Verantwortung nachzukommen, haben Organisationen quer durch alle Sektoren damit begonnen, Kinderschutzrichtlinien/Kinderschutzkonzepte einzuführen. In verschiedenen Bereichen werden dabei strukturelle Maßnahmen gesetzt, um systematisch der Gewalt entgegenzuwirken, u.a. bei der Aufnahme neuer Mitarbeiter*innen, in der Weiterbildung, durch die Einsetzung von Kinderschutzbeauftragten und Ombudsleuten und durch viele weitere Schritte.
Auch die Stärkung der Kinder ist Teil der Gewaltprävention, was aber nicht vom Grundprinzip ablenken soll:
Kinder vor Gewalt zu schützen ist eine Aufgabe der Erwachsenen!

Das Verständnis, dass systematische Kinderschutzbemühungen für jede Organisation, in der sich Kinder aufhalten, eine Selbstverständlichkeit sein sollten, ist in Österreich noch nicht sehr weit verbreitet.


Unsere Ziele:

Ziel des Safe Places Projektes ist es, Kinderschutzstrukturen auf Ebene der Organisationen sowie auf nationaler Ebene zu stärken, um für Kinder ein schützendes Umfeld zu schaffen. Auf politischer und behördlicher Ebene soll ein verstärktes Bekenntnis dazu erreicht werden, dass Kinderschutzstrukturen gestärkt werden müssen, und konkrete Schritte in diese Richtung erfolgen sollen.

Ein weiteres Ziel ist eine gesetzliche Regelung, die Kinderschutzkonzepte in Organisationen und Institutionen als ein notwendiges Qualitätskriterium bei der Vergabe von Fördermitteln vorsieht


Standards für den Kinderschutz:

Ein Kinderschutzkonzept ist ein Qualitätsmerkmal für eine Organisation, das immer öfter auch von Fördergeber*innen eingefordert wird. Es handelt sich um einen Prozess, der den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt in den Mittelpunkt stellt.


Die Hauptbestandteile eines Schutzkonzeptes sind:

  1. Selbstverpflichtung der Organisation zum Kindesschutz
  2. Risikoanalyse
  3. Präventive Maßnahmen in der Personalpolitik
  4. Sonstige präventive Maßnahmen (wie zum Beispiel Partizipation)
  5. Fallmanagement inklusive Beschwerdemechanismen
  6. Umsetzung mit den Partner*innen im In- und Ausland (bei international tätigen Organisationen)
  7. Monitoring und Weiterentwicklung


Unsere Zielgruppen:

  • Institutionen und Organisationen, die mit Kindern arbeiten beziehungsweise Veranstaltungen oder Aktivitäten mit Kindern durchführen
  • Zuständige Behörden
  • Politische Entscheidungsträger*innen
  • Kinder und Jugendliche
  • Multiplikator*innen/Trainer*innen

 

Zu den Aktivitäten des Projekts zählen Beratung, Training, Analysen, Jugendpartizipation und politische Lobbyarbeit

  • Gründung einer „Allianz für Kinderschutz“ in Österreich
  • Etablierung von Online-Plattformen mit Tools zur Entwicklung von Schutzkonzepten
  • Online-Darstellung von Organisationen mit Schutzkonzepten
  • Beratung und Schulung von Organisationen und Institutionen bei der Entwicklung und Umsetzung von Schutzkonzepten
  • Training und Weiterbildung von Fachleuten sowie Vertreter*innen von Behörden
  • Austausch mit Regierungsvertreter*innen, Behörden und anderen relevanten Interessensgruppen
  • Internationaler Wissenstransfer und Austausch für Fachleute
  • Jugendbeteiligung als Querschnittstätigkeit sowie Etablierung eines aktiven Jugendbeirates in Österreich

Fragen zum Projekt unter: info@oe-kinderschutzzentren.at

Presseaussendung vom 10.Juni 2020Auf Grund der jüngsten Gewalt- und Missbrauchsfälle fordern Kinderschutzorganisationen ein rasches Handeln: “Verbindliche Kinderschutzkonzepte für Kindergärten, Schulen, Sport- und Freizeitvereine sind ein Gebot der Stunde”

beziehungsweise März 2021
Informationsdienst des Österreichischen Instituts für Familienforschung – ww.oif.ac.at

Ein Kinderrechte-Kodex für Österreich! – Ansatzpunkte zur Einführung von Kinderschutzkonzepten

Prof. Mazal, Autor der Rechtsanalyse, formuliert auf den Seiten 6 und 7 in groben Zügen die Inhalte der Analyse und wie Kinderschutzkonzepte rechtlich verpflichtend sein könnten.